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Ferdinand Hiller


(1811 - 1885)
 
Obwohl Ferdinand Hiller heutzutage fast vollständig in Vergessenheit geraten ist, gillt er als eine der repräsentativsten, vielseitigsten und einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jh.. Dem Vorbild Mendelssohns in Leipzig ähnlich, wirkte er als Pädagoge, Komponist, Instrumentalist, Dirigent und als Organisator und Beförderer der Musik, wobei Hiller, dank seiner gesellschaftlichen Überlegenheit sowie seiner schriftstellerischen und journalistischen Tätigkeit, bedeutenden Einfluss auf das Musikleben des 19. Jh. nahm.
 
Hiller, der schon im Alter von 10 Jahren mit Mozarts c-moll Klavierkonzert öffentlich auftrat, galt als Wunderkind. J. N. Hummel in Weimar nahm sich seiner an. Goethe empfing den 15-jährigen wie seinerzeit Mendelssohn und schrieb ihm, von seinem Talent beeindruckt, ins Stammbuch:
 
Ein Talent, das jedem frommt,
Hast Du in Besitz genommen,
Wer mit holden Tönen kommt,
Überall ist der willkommen.

 
Welch ein glänzendes Geleite!
Ziehest an des Meisters Seite;
Du erfreust Dich seiner Ehre,
Er erfreut sich seiner Lehre.

 
Hiller begegnete schon in jungen Jahren Schubert und Grillparzer, wurde von Hummel 1827 noch an Beethovens Sterbebett geführt und verkehrte u.a. mit Meyerbeer, Rossini, Cherubini, Heine, Balzac, Hugo, Delacroix, Bellini, Chopin, Liszt, Berlioz, Mendelssohn, Schumann; eine Reihe, die sich fast unbegrenzt fortsetzen ließe.
 
Hiller rief Abonnements-Konzertreihen ins Leben, leitete über Jahre hinweg die "Niederrheinischen Musikfeste" und strukturierte das Kölner Konservatorium neu. Den Aufstieg Kölns zur musikalischen Metropole hat er maßgeblich mitbestimmt. Hillers kompositorisches Oevre ist reichhaltig und umfasst nahezu alle musikalischen Gattungen. Unter den 207 Opera zählt das Oratorium op. 24 (1840) "Die Zerstörung Jerusalems", das in der begünstigenden Nähe von Mendelssohns "Paulus" entstand, zu seinen erfolgreichsten Werken. Das Interesse an den Kompositionen Hillers, der sich selbst in erster Linie als Komponist verstand und um 1840 noch als Hoffnungsträger galt, nahm jedoch schon zu seinen Lebzeiten ab.
 
Aus den Werken für Streicher allein ragt das Trio op. 207 der meisterhaften Struktur wegen hervor. Das Trio entstammt dem Nachlass und trägt die letzte Opuszahl. Seine Entstehungsgeschichte ist unbekannt.